Folge 15: Kurt Vonnegut – Slaughterhouse Five

Diesmal in kleiner Besetzung, doch mit nicht minder imposanter Literatur. Die Kukulize traf sich Dienstag zu ihrer inzwischen fünfzehnten Ausgabe. Bald füllen wir ein eigenes Regalbrett. So geht das. Nur die Mitgliederzahl purzelte: Sandra bat um Austritt. Kunst, Kultur und Literatur fördern zwar den Charakter, verlangen aber auch einiges ab. Nachdem die Fremdverkostung die letzten Male auf außerordentliche Begeisterung gestoßen war, wurde wieder auswärts gespeist. Consti war nach Martinsgans und so traf man sich in idyllischer Ku’Damm-Nähe im Marjellchen. Ein Geheimtipp vom RA Miske. Da gibt es schlesische Küche, eine original Inneneinrichtung von 1970 und auf Vorbestellung auch Gans, nämliches, für den doppelten Preis etwa eines vorzüglichen Sauerbratens, wurde genau von einer Person geordert. Man wird nicht von allein Rechnungsvorderster. Man will aber auch auf nachfolgende Gänseessen durch reichlich Vergleich optimal vorbereitet sein. Steffi bestellte sich eine Tilsiter-Platte, da Abendbrot nunmal keine warme Mahlzeit sei und echte Uhligs abends immer noch Brot essen. Alles war sehr sehr gut. Auch das Buch, das trotz seiner Kürze nur drei der Anwesenden gänzlich gelesen hatten. So geht das (nicht). Der Rest versicherte hingegen, dass man es unbedingt nachholen wolle, jetzt wo man ja verstehe, welch Werk man da nicht gelesen hätte. Solch’ Lippenbekenntnisse schützen natürlich vor Strafe nicht und die Vereins(Jannis!)kasse freut sich auf die Zuwendungen. Wer es gelesen hatte sah sich bestens unterhalten und konnte auch die Sprachkenntnisse erweitern. Besonders die »bitchy flibbertigibbet« fand viele Freunde und ist nun fester Bestandteil des eigenen Vokabulars. Auch sonst war das Tischgespräch gewohnt erhellend und mitten in der Diskussion um Miley und die Lilliputaner aus Hassloch sah man sogar noch den größten Mann der Welt. Um den Abend auch finanziell im Rahmen zu halten, hatte man sich eigentlich überlegt im Nachgang auf einen Drink ins Büro des RA Miske zu wechseln. Doch der Anwalt schrieb kurz vorher, er sei in wesentlichen Verhandlungen und dringenden Sachen aufgehalten worden, er käme nach, versicherte er, so es möglich sei. Ohne zu viel verraten zu wollen, er kam nicht, überhaupt nicht. Noch im Marjellchen wird über das bevorstehende Weihnachtsfest gesprochen und die Traditionen der einzelnen Anwesenden verglichen. Für Uhligs steht fest: verreisen an Weihnachten, das geht nicht. Wo kommen wir denn da hin? Es folgt eine längere Auseinandersetzung über die ideale Zubereitungsvariante einer Gans. Consti spricht sich für Gänse-Confit aus. Eine Einigung kann nicht erzielt werden. Einzig, dass Sascha erzählt es einmal im »Kentucky Fried Chicken-Jahr« erlebt zu haben, keine Gans an Weihnachten zu bekommen, sondern lediglich einzelne Brust und Keule, lässt alle kurz mit ihm trauern, doch dieses Jahr wird mittels Sous Vide und der heimischen Badewanne alles besser.

Später wechselt man frohen Mutes das Lokal. Vielen war nach Bar, Consti war in Sorge um das selbst auferlegte 50€-Limit und wollte lieber in die Kneipe. Mit seiner Gans, Nachtisch, Wein, Bier und Bärenfang war er bereits bis auf wenige Euro an selbiges herangerückt. Hecht & Co schienen zu doll bzw. nur mit angeheitertem Pressesprecher angemessen. Also entschied man sich für das Haus der 100 Biere, dessen Leuchtreklame gegenwärtig eine Sortimentsreduzierung ankündigt. Doch noch gibt es ein Münchner IPA (Baseball…) und buchenfassgereiftes Duckstein vom Hahn, also alles halb so wild. Consti unterstützte die lokalen Brennereien und probierte exotisch anmutende Klare. Bei musikalischer Beschallung der Kategorie Radio Paradiso fand der Abend so einen geruhsamen Ausklang. Lediglich die Nichtradler sorgten sich um ihren Heimweg und motivierten den Pressesprecher endlich mal über seinen eigenen Schatten zu springen. Die Angst vor fremden Autos wurde besiegt und er fühlte sich wie Billy in einem Sprung durch die Zeit in die Zukunft versetzt und clickte sich einen kleinen Mini-Flitzer für den Heimweg, der auch ganz ohne Beulen geschafft wurde. So it goes.

Für den nächste Lize und damit den Jahresabschluss und gleichzeitig die gewaltige Weihnachtsgala (letztes Jahr war es formidabel!) wurde auch gleich eine Entscheidung herbeigeführt. Steffi schlug »Charlie and the Chocolate Factory« von Roald Dahl (Jannis wird sich erinnern, aber dazu nächstes Mal mehr) vor und alle sagten sich, nach dem Mord und Totschlag im Vonnegut wäre das vielleicht tatsächlich mal was. Und so kann die Weihnachtsfeier kommen.

»Poo-tee-weet«


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