Folge 10: Chad Harbach – Die Kunst des Feldspiels

In reduzierter Runde war die diesmalige KuKuLiZe erneut ein Erlebnis, das in Erinnerung bleiben wird. Rasch war man sich über die Qualität der “Kunst des Feldspiels” einig und konnte sich den übrigen Genüssen hingeben. Keine der zuvor geäußerten Bedenken (womöglich langweilge Baseball-Thematik, Umfang mit über 600 Seiten) erwies sich als Problem, ganz im Gegenteil: Kaum ein Werk wurde so aktiv gelebt und war derart inspirierend für Alltag und KuKuLiZe-Event. Der Turnus der Gastgeberschaft erwies sich als überaus glückliche Fügung, nahmen Jessi & Consti diese Rolle sogar so ernst, dass sie zuvor extra den Mittleren Westen der USA gründlich bereisten und zahlreiche Impressionen und Utensilien im Gepäck hatten. Bei bestem Wetter wurde zunächst in urbaner Atmosphäre ausgiebig gegrillt. Während der Grillmeister die Kohlen auf Asphalt anheizte, erwies sich Sascha als exzellenter Sparringspartner für die Entwicklung der Catcherfähigkeiten des Pressesprechers. Schwartzy hätte seine helle Freude an der entdeckten Liebe zum Spiel gehabt, auch wenn Constis neuer Handschuh noch nicht ausreichend eingespuckt war und die Keule vermutlich eher für Kinder geeignet ist. Jakob kamen dabei Jugenderinnerungen hoch, wie er und Jannis’ Jugendliebe Yvonne über Zäune kletterten und mitten über Baseballfelder stürmten. Sein erstes Stadionverbot. Kulinarisch wurden wir mit einem ausgiebigen BBQ verwöhnt, das sich nicht hinter der Riesenpizza im Carapelli’s zu verstecken braucht. Auch entlarvender Backfisch wäre keine angemessene Alternative gewesen. Von Jessi geknetete Homemade Burger mit ordentlich Acrylamidanteil im Bun, ein riesiges T-Bone-Steak, diverses exzellentes US-Beef, marinierte Wings und Alexanders berühmte Entrecôte-Tartar-Burger sorgten für eine optimale Grundlage, die durch diverse importierte Saucenspezialitäten weiter verfeinert werden konnten. Auch RA Miske konnte sich früher als erwartet ganz dynamisch vom Fahrrad auf die Bierbank schwingen und leistete ohne zu zetern seine 10€-Strafe an die Gastgeber ab. Immerhin hatte er den “Process” nachgeholt und machte vorzügliche “Old Fashioneds“. Anschließend wurde er sogar noch als Führer des Lastenaufzuges ausgebildet, auch wenn die KuKuLiZe dabei 15x fast steckengeblieben wäre. In keinem anderen Wohnzimmer eines Mitglieds hätten wir anschließend so gut abschlagen üben können. RA Miske erwies sich als Naturtalent mit Tendenz zum Überdrehen und Blutrausch, aber das war zu erwarten. Constis Golfvorkenntnisse waren ebenfalls hilfreich und Jakob lernte schnell. Nur der Pressesprecher erwies sich als äußerst hüftsteif, aber das kriegt er auch noch raus. Bei diversen US-Süßigkeiten wurde anschließend munter über das Buch gesprochen: Selbstmord oder Affenlight’scher Rauchertod und Parallelen zu Moby Dick waren hier Schwerpunkte der Debatte, die sich aber rasch und sehr einhellig in schlichtes Gefallen des Werkes klärte. Sascha entdeckte in fast jedem Mitglied des Zerkels einen Charakter des Buches wieder und wollte selbst am liebsten Pella sein und dicke Muschelsuppe kochen. Thema war zudem die Wortvielfalt der Originalfassung, die zahlreiche interessante Vokabeln hervorbrachte sowie die Qualität der Übersetzung. Rechenfehler bei Maklergebühren und verschobene Absätze irritierten etwas, taten dem Lesespaß aber keinen Abbruch. Jessica freute sich vor allem darüber endlich mal mit einem unserer ausgewählten Werke es sich so richtig auf der Couch gemütlich machen zu können, während ihre Schwester bereits Tage zuvor fluchtartig die WG verlassen hatte um nicht anwesend sein zu müssen. Ein Henry’scher Fluchtreflex in die Wildnis? Zum Soundtrack vom Sugar Man wurden außerdem Schwarzweiß-Skizzen des Pressesprechers angefertigt und MLB-Accounts gelobhudelt. Consti dürfte ab nun sehr viel Zeit mit der Aufarbeitung von Baseballspielen verbringen. Aber nach Liveerlebnissen im Stadion ist sogar Jessica mittlerweile Fan. Wie kann man auch bei “Take me out to the Ball Game” ruhig sitzen bleiben? Und wenn es doch einmal langweilig wird knabbert man eben ukrainische Sonnenblumkerne oder spuckt Kautabak. Es folgten Drinks aus dem Werk: Rotwein & Red Bull Sugar free wurde widererwartend nicht angerührt, aber Affenlights torfiger Scotch fand reißenden Absatz. IPAs überhopften manch einen, waren aber eine herrlich litschige Erfahrung. Abschließend konnte man sich recht schnell auf einen Vorschlag für den folgenden Klassiker einigen. Es soll das meistverkaufteste Buch aller Zeiten werden, das überraschenderweise niemand kannte. Zum Abschluss zog sich ein harter Kern in die Tiefen des Amadeus zurück um der WG ihren wohlverdienten Schlaf zukommen zu lassen. Bei alberner Musik, Jever und Baileys&Sambucca wurden bevorstehende Ausflüge besprochen und Führerscheinbögen der hübschen Kellnerin bearbeitet. Zur allgemeinen Verwunderung war unsere theoretische Fahrerlaubnis mittlerweile recht eingeschränkt.


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