Folge 13: Joseph Roth – Radetzkymarsch

 

Ein erneut vergnüglicher Abend liegt hinter der KuKuLiZe und will auch hier davon erzählen. Dieses Mal das Schönste aller Bücher: Joseph Roth – Radetzkymarsch. Das ganze in der herrlichen Atmosphäre der hierzu gemeinsam besuchten Joseph Roth Diele.* Ein Teil der KuKuLiZe ist hier oft. Chrissi sogar bereits am Abend zuvor. Man verbringt hier regelmäßig seine Mittagspausen. Nur der Pressesprecher wird nie informiert. Man will ihn vor weiterer Prokrastination und noch mehr Ausgaben in der Gastronomie schützen. Die Entstehungsgeschichte zur Auswahl des Werkes wurde ihm daher verschwiegen. Vermutlich war es Chrissi, der bei dem besten Kuchen der Stadt neugierig eines der ausliegenden Bücher in die Hand nimmt und nicht mehr loslassen kann. Und er behält Recht. Nicht nur jüngst verstorbener Reich-Ranicki ist Edel-Fan vom Marsch. Auch die KuKuLiZe fühlt sich Wohl in der Atmosphäre des Untergangs der Donau-Monarchie. Auch deswegen kein Wunder, ist doch ein großer Teil des Romans in Mampes Guter Stube entstanden. Ja, auch der Autor soll ein Freund des bekömmlichen Bitters gewesen sein. Sein Lebensende wurde zumindest durch ein spontanes Auslassen des Genusses hiervon beschleunigt. Der Pressesprecher schlägt bei seinem ersten Besuch gleich in die Vollen: Bücherkauf des aktuellen Titels (man will die Schriftenreihe schließlich in Mint Condition im Regal stehen haben) sowie Erstling des Autors + Hauptgericht, unterarm-große Stulle (sein gewöhnliches Abendbrot), Biere aus Steinkrügen und allerfeinste Schnäpse finden großen Anklang. Die Runde bestellt die gut bürgerliche Speisekarte rauf und runter: Roulade, Schweinebraten, Wurstsalat, Flammkuchen. Alles gefällt. Vor allem Geschmortes gelingt ja erst in großen Mengen. Hinterher noch lecker Stulle mit hart gekochtem Ei und Sardelle; das neue Katerfrühstück des Pressesprechers. Das Werk haben dieses Mal fast alle gut durchgezogen. War zwar umfangreich, gerade in Kombination mit dem sehr tragend vorgelesenen Hörbuch aber auch äußerst gefällig. Yenilee hatte Spaß an den rau-herzlichen Umgangsformen der Bosnier, die dem Opa nen Auge ausgestochen haben und Jessi findet Bestätigung für ihre Angst vor Vögeln, die stets den nahenden Tod ankündigen. Es wird ordentlich durch den Kot gestapft und viel Bohei um militärische Ränge gemacht. Auch der oft zitierte rote Bart von Bruder Jakob ist laufend vertreten und wird der politisch unkorrekte Running Gag des Pressesprechers. Aber bei Nutella-Haselnuss-Schnapps, Schlehenwasser und Mampe Halb und Halb ist das schnell verziehen. Nur der Neunziggrädige fehlt und kann auch nicht anschließend im angrenzenden Kumpelnest aufgetrieben werden. Dort trinkt man Beck’s und alles was die Whiskyauswahl so hergibt, verzichtet aber gerade noch so auf leuchtenden Gin Tonic. Während Sascha nach Kurztrip mit erneut sehr leichtem Gepäck die Müdigkeit übermannt, kehrt bei manch anderem sogar der Appetit zurück. Dies kann aber nicht an den üppigen Portionen in der Diele gelegen haben. So findet der Abend seinen überraschenden Ausklang beim Dönermann Ecke Hauptstraße, wo Jakob immer gerne Pasta isst und Consti sich mit Dürüm für den Marsch nach Hause eindeckt. Mit dem allseits beliebten Gassenhauer des lokalen Volksmundes auf den Lippen »Sind’s die Augen, geh’ zu Mampe / gieß’ Dir einen auf die Lampe, / kannste allet doppelt sehn, / brauchste nich zu Ruhnke gehn.« löst sich die Runde bester Dinge auf und freut sich auf die nächste Folge: Helge im Doppelpack. Heureka!

*Der Pressesprecher hat beim Verfassen dieses Beitrages beachtlichen Hunger und erinnert sich deswegen vornehmlich an den kulinarischen Part. Mal gucken, ob eine Stulle hilft.


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